In Deutschland steht eine wichtige Veränderung im Zusammenhang mit dem Wehrdienst an. Die Reform sieht vor, dass die Musterung wieder verpflichtend wird, während der Wehrdienst weiterhin auf freiwilliger Basis erfolgt. Diese Neuerungen haben auch Auswirkungen auf die Beratungsstellen für Kriegsdienstverweigerungen, die nun ihre Empfehlungen entsprechend anpassen.
Ab dem Jahr 2026 werden junge Männer mit Fragebögen konfrontiert, während Frauen dies optional tun können. Die Musterung wird ab Mitte 2027 wieder für Männer ab Jahrgang 2008 zur Pflicht. Dieser Schritt fällt mit einem Anstieg der Anträge auf Kriegsdienstverweigerung zusammen, der seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges zu verzeichnen ist. Im Jahr 2024 haben über 2.200 Personen den Dienst verweigert, jedoch gab es einen Rückgang der Anträge nach der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011.
Junge Menschen ab 17,5 Jahren haben die Möglichkeit, einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung zu stellen, was sie zu einem zivildienstähnlichen Dienst außerhalb der Bundeswehr führt. Diese Entwicklungen haben auch positive Auswirkungen auf die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK).
Infolge der Reform des Wehrdienstes und der Diskussionen über eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht hat die Anzahl der Anträge auf Kriegsdienstverweigerung zugenommen. Die Beratungsstellen unterstützen nun vermehrt junge Menschen bei ihrer Entscheidungsfindung und passen ihre Empfehlungen an die neuen gesetzlichen Regelungen an.