Montag, 20.10.2025

Die 31er Bedeutung in der Jugendsprache: Alles was du wissen musst!

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In der Jugendsprache hat der Begriff ’31er‘ eine spezielle Bedeutung, die oft mit sozialer Stigmatisierung und Verrat verbunden ist. Ein 31er wird als Informant oder Denunziant angesehen, der in der Drogenszene aktiv ist und andere bei der Polizei anschwärzt. Die Zahl 31 bezieht sich auf den Paragrafen 31 des Betäubungsmittelgesetzes, der sich mit Drogenvergehen beschäftigt und häufig in Verbindung zu strafrechtlichen Vergehen interpretiert wird. In der Jugendkultur, insbesondere im Hip-Hop-Slang und Deutschrap, wird ein 31er stark negativ konnotiert. Diese Bezeichnung steht für eine Person, die ihre Freunde, ihre Familie oder die Zugehörigkeit zu einer Gruppe hintergeht, um sich selbst zu schützen oder Vorteile zu erlangen. Durch solche Aktionen erfahren 31er eine subkulturelle Ächtung, da Loyalität und Zusammenhalt in vielen Jugendcliquen, besonders in der Drogen- und Straßenszene, von entscheidender Bedeutung sind. In den sozialen Medien und im Alltag wird ein 31er als Verräter und Snitch betrachtet, dessen Handlungen nicht toleriert werden. Dies führt häufig zu einem starken Druck auf Individuen, die in gefährlichen Situationen sind, etwa in Zusammenhang mit Drogenvergehen. Diese ständige Gefahr der sozialen Ächtung spiegelt die Werte wider, die in bestimmten Narben subkultureller Gemeinschaften vorherrschen, und macht deutlich, wie wichtig es ist, Teil einer loyalen Gruppe zu sein.

Ursprung des Begriffs 31er

Der Begriff ’31er‘ hat seine Wurzeln in dem deutschen Betäubungsmittelgesetz, genauer gesagt im sogenannten Judas-Paragraph, der entsprechenden Regelung für die Strafverfolgung von Drogen- und anderen kriminellen Aktivitäten. Der Begriff entstand aus dem Hip-Hop-Slang und wurde in der Jugendsprache populär, vor allem unter Deutschen und Deutschtürken. Die Zahl 31 bezieht sich auf den Paragraphen 31 des Betäubungsmittelgesetzes, der es erlaubt, straffrei auszusagen, wenn man selbst durch seine Aussage einen Drogenhandel oder andere kriminelle Machenschaften aufdeckt. Dies hat zu einer sozialen Stigmatisierung von Personen geführt, die als ’31er‘ bezeichnet werden, da sie oft als Verräter oder Snitch innerhalb ihrer Gemeinschaft betrachtet werden.

Besonders in der deutschen Rap- und Hip-Hop-Szene hat sich der Begriff etabliert. Er wird oft verwendet, um eine klare Grenze zwischen Loyalität zu Freunden und Familie sowie der Ablehnung von Verrat zu ziehen. Ein 31er gilt als jemand, der seine Kollege, sei es aus Angst oder Eigennutz, ins Gefängnis bringt. In diesen Zusammenhängen wird oft auch auf den türkischen Begriff ‚otuz bir‘, der ebenfalls 31 bedeutet, verwiesen, was die kulturellen Einflüsse in der Jugendsprache verdeutlicht. Der Kampfbegriff 31er findet sich somit nicht nur in der Alltagssprache, sondern ist auch ein wichtiges Symbol im Deutschrap, wo Loyalität und Gangs oft thematisiert werden. Die Verwendung des Begriffs spiegelt die angstbesetzte Realität von Drogenhändlern und deren Umfeld wider.

Unterschied zwischen 31er und Snitch

Die Begriffe 31er und Snitch werden häufig in der Jugendsprache verwendet, um verschiedene Formen von Verrat zu beschreiben. Ein 31er bezieht sich auf die Bestimmungen des Paragrafen 31 des Betäubungsmittelgesetzes, der es ermöglicht, Personen, die Drogenverstöße begangen haben, bei der Strafverfolgung zu benennen, wobei sie unter bestimmten Umständen eine mildere Strafe erhalten können. Diese Form des Eingeständnisses wird oft als strategisches Vorgehen angesehen, um sich aus einer prekären rechtlichen Lage zu befreien.

Ein Snitch hingegen ist eine Person, die ohne eigenen Nutzen Informationen über andere, insbesondere in kriminellen Kontexten, preisgibt. Im Gegensatz zum 31er, der in der Regel durch einen gesetzlichen Rahmen und besondere Umstände wie eine Kooperation mit der Polizei legitimiert ist, wird ein Snitch oft als vertrauens- und gesichtswahrend angesehen. In Jugendsprache wird das Wort Snitch häufig verwendet, um Verräter zu brandmarken, die aus eigenem Antrieb heraus Informationen weitergeben, ohne dass sie dafür rechtliche Vorteile erwarten.

Die gesetzliche Konsequenz für einen 31er kann milder ausfallen, sofern er seine Informationen in gutem Glauben und als Teil einer Kooperation bereitstellt. Auf der anderen Seite drohen einem Snitch oft soziale Ächtung und Missbilligung aus seinem Freundeskreis, da er als jemand gilt, der Loyalität ins Gegenteil verkehrt hat. In der Jugendsprache sind die Differenzierungen zwischen diesen Begriffen also nicht nur von rechtlicher, sondern auch von sozialer Bedeutung.

31er im Deutschrap und HipHop

Das Phänomen des 31ers hat sich tief in der Jugendsprache und insbesondere in der Hip-Hop-Kultur verankert. In diesem Kontext bezeichnet ein 31er einen Verräter, der an einer kriminellen Aktivität beteiligt ist, und meist als Informant fungiert. Der Begriff leitet sich vom Paragraf 31 des Betäubungsmittelgesetzes ab, der sich mit der Denunziation in der Drogenszene beschäftigt. Hierbei handelt es sich oft um Personen, die aus Eigeninteresse oder Angst vor den Konsequenzen der eigenen Taten bereit sind, andere zu verraten.

In der Subkultur des Deutschrap ist der Umgang mit 31ern oft hart und geprägt von Ablehnung. Künstler rappen oft darüber, um die soziale Stigmatisierung von Informanten anzuprangern und die Werte der Loyalität und Ehrlichkeit in kriminellen Kreisen zu betonen. Diese kulturelle Haltung beruhigt viele Rap-Künstler, die ihre Texte verwenden, um die Gefahren und Versuchungen der Drogenwelt zu schildern, sowie die emotionalen Konflikte, die entstehen, wenn jemand der eigene Freund oder Partner zu einem 31er wird.

Die Ablehnung von 31ern in der Hip-Hop-Kultur hat zugenommen, da immer mehr Künstler und Zuhörer sich gegen die Denunziation und die damit verbundene Stigmatisierung aussprechen. Es ist ein komplexes Thema, das oft die Grenzen zwischen Recht und Unrecht, Loyalität und Verrat verwischt. Im Kontext dieses Genres verkörpern 31er nicht nur persönliche Enttäuschungen, sondern auch die tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen Probleme, die mit Drogen- und Kriminalität verbunden sind. Somit wird der 31er zu einem Symbol für die Herausforderungen, mit denen viele junge Menschen in urbanen Umgebungen konfrontiert sind.

Die gesellschaftliche Wahrnehmung von 31ern

Die Verschmelzung von Jugendsprache und sozialer Wahrnehmung hat den Begriff „31er“ zu einem zentralen Element in der Jugendkultur gemacht. Während der Begriff ursprünglich im Kontext des Betäubungsmittelgesetzes entstand, hat er sich rasch in der Drogenszene etabliert. Jugendliche, die einem „31er“ zugeordnet werden, stehen im strengen Fokus ihrer Gemeinschaft. Oft wird dieser als Verräter oder Informant gekennzeichnet, was zu einer starken sozialen Stigmatisierung führt. Auch Begriffe wie Snitch und Denunziation sind im Slang eng mit der Wahrnehmung von 31ern verknüpft. Ein „31er“ gilt nicht nur als jemand, der Informationen an die Polizei weitergibt, sondern auch als jemand, der die Regeln der jugendkulturellen Gemeinschaft bricht. Diese Abwertung hat zur Folge, dass sich viele Jugendliche von solchen Personen distanzieren. Die aggressive Haltung gegenüber „31ern“ wird oft in Lyrics des Deutschrap und Hip-Hop-Slangs thematisiert, was die gesellschaftliche Haltung noch verstärkt. Die Darstellung dieser Thematik in den Medien und der Alltagskommunikation trägt dazu bei, das Bild des 31ers weiter zu verfestigen. So entsteht ein negatives Image, das tief in der Jugendkultur verwurzelt ist. Das Plakatieren des Begriffs „31er“ in der Musik und im Jugendslang führt dazu, dass auch Außenstehende sich mit diesem Phänomen auseinander setzen. Der kritische Umgang mit dieser Ausdrücklichkeit spiegelt eine gesellschaftliche Problematik wider, die mehr ist als nur eine sprachliche Erscheinung; es ist eine Herausforderung für den Zusammenhalt innerhalb der Jugendkultur.

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